Nach der Panne am 19. Juli 2024 welches ein System Ausfall von der Microsoft Software hierbei geführt hat, ist CrowdStrike in aller Munde. Nachdem das Softwareupdate von CrowdStrike mit dem Namen ,,Falcon“ was zu Deutsch Falke heißt, zu einem Desaster für das Unternehmen wurde, ist die Aktie um 35% gefallen. Aber was macht das Unternehmen überhaupt? Welche Kosten kommen auf das Unternehmen zu? Ist es für das Unternehmen nur ein einmaliges Problem?
Das und vieles mehr möchte ich heute in der Analyse aufzeigen.
Die Historie
Das Unternehmen wurde 2011 in Austin Texas gegründet, dort liegt auch der Hauptsitz von dem Cybersecurity Spezialisten. George Kurtz der jetzige amtierende Ceo, sowie Dimitri Alperovitch und Gregg Marston gründeten das Unternehmen. Das Unternehmen ging im Juni 2019 durch einen IPO an die Börse. Es ist im Nasdaq gelistet und repräsentiert ein klassisches Wachstumsunternehmen.
Das Geschäftsmodell
CrowdStrike ist im Security Service tätig. Das Unternehmen erschuf 2013 die erste Anwendung mit dem Namen CrowdStrike Falcon. Jenes war auch für den Totalausfall am 19. Juli 2024 nach einem Softwareupdate verantwortlich. Die Anwendung Falcon repräsentiert eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten, welches das Unternehmen vertreibt.
Laut eigenen Unternehmensangaben bietet CrowdStrike mit der cloudbasierten Falcon Plattform mehrere Vorteile für seine Kunden. In erster Linie ist es ein System aus einer Hand. Das bedeutet, dass das System umfassend auf alle Systeme angepasst und hinterlegt werden kann. Es entsteht ein Ökosystem. So sammelt die Cloud des Falcon Daten. Diese Daten werden an einem KI System weitergeleitet, dass diese Daten verarbeitet und vor allem durch diese lernt. In Echtzeit werden Bedrohungen vorhergesagt und verhindert. Durch die Automatisierung und die Implementierung auf allen möglichen Plattformen sowie Endgeräten müssen laut eigenen Angaben, Kunden keine weiteren Cybersicherheitssysteme erwerben und installieren. Das spart Zeit und Geld.
Das Unternehmen teilt seine Leistungen mit der Falcon Anwendung in zehn Bereichen auf:
- Cloud Sicherheit
- Endpunkt bzw. Endgeräte Sicherheit, darunter fällt zum Beispiel ein Antivirusprogramm von CrowdStrike oder eine Firewall Management
- Exposure Mangament oder Ausfall Management genannt
- Managed Services, dazu gehört Falcon Complete
- Counter Adversary Operation, hierzu gehört zum Beispiel das analysieren und abwehren von Schadsoftware wie Malware
- Identity Protection
- Next-Generation SIEM and Log Management
- IT Automation
- Generative AI
- Application Development
Das Unternehmen verkauft seine Leistungen erster Line als Abonnement. Der Vorteil der hierbei entsteht ist, dass es immer wiederkehrende Einnahmen generiert werden. Weitere noch spannende und ausführliche Informationen zum Geschäftsmodell findest du auf der Internetseite von CrowdStrike.
Der Cybersecuritymarkt
Der Cybersecuritymarkt bietet für die Zukunft viel Wachstumspotenzial. So sind bereits Unternehmen wie Microsoft, IBM oder Palo Alto Networks mit im Geschäft und stehen in Konkurrenz zu CrowdStrike.
Der Cybersicherheitsmarkt lässt sich noch einmal zwei Untermärkte darstellen. Es gibt einmal die möglichen Sicherheitslösungen und einmal den Bereich des Services.
Im Bereich der Sicherheitslösungen ist erkenntlich, dass es für viele Anwendungen Sicherheitslösungen gibt. Diese sollen präventiv dafür sorgen Schwachstellen in den jeweiligen Bereich aufzudecken und zu finden. Durch Überwachungsprogramme werde diese Schwachstellen aufgedeckt.
Der Servicebereich ist in verschiedene Leistungsbereichen unterteilt. So gibt es zum einen das Professional Service, dass die Möglichkeit anbietet durch Schulungen, Mitarbeiter von dem jeweiligen Kunden zu sensibilisieren. Darüber hinaus gibt es Beratungsmöglichkeiten für jeweilige Unternehmen. Die Integration von Software und maßgeschneiderte Softwarelösungen werden auch angeboten. Dieser Bereich nennt sich Managed Service. So kann auf jedes Unternehmen individuell eingegangen werden.
Der Umsatz im weltweiten Cybersecuritymarkt lag 2023 bei 166 Milliarden US-Dollar, zukünftig wird hier ein weiterer Verlauf des Wachstums prognostiziert:
Die Zahlen
Im Januar 2024 beschäftigte das Unternehmen 7.925 Vollzeit Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
Der Umsatz konnte vom Geschäftsjahr 2023 zum Geschäftsjahr 2024 um 36% gesteigert werden. Insgesamt konnte in den letzten fünf Jahren der Umsatz durchschnittlich um 66,21% gesteigert werden. In den letzten Jahren ist dennoch erkenntlich, dass das Wachstum etwas zurückgegangen ist. Zu einem, weil das Unternehmen natürlich größer geworden ist. Zum anderen muss man bedenken, dass in den Vereinigten Staaten ebenfalls wie in Europa die Inflation herrschte und zum Teil dies immer noch tut. Die Zinszahlungen sind allerdings, wie unter dem Punkt ,,Interest expense“ aufgeführt wurde in den letzten drei Geschäftsjahren fast identisch geblieben. Sodass es für das Unternehmen keinen Wunderpunkt darstellt. Der Umsatz verteilt sich folgendermaßen auf die verschiedenen Regionen der Erde:
Der erste Gewinn wurde im letzten Geschäftsjahr verzeichnet. Dieser lag bei 89.327.000 US-Dollar. Der Gewinn je Aktie lag bei 0,37 USD pro Aktie. Wie bei Technologiewerten üblich ist die Bruttomarge relativ hoch. Diese weist folgende Werte auf:
Das Unternehmen investierte im letzten Geschäftsjahr 768.497.000 Millionen US-Dollar in die Forschung und Entwicklung.
Die aktuelle Kriegskasse ist mit 3.375.069.000 Milliarden US-Dollar gefüllt. Gegenüber stehen Gesamtverbindlichkeiten in der Höhe von 4.309.431.000 Milliarden US-Dollar gegenüber.
Die Finanzkennzahlen
Die Aktie konnte in den letzten fünf Jahren einiges zu gewinnen. Auch, wenn CrowdStrike ein Wachstumsunternehmen ist und der Kurs immer wieder eine Volatilität aufzeigt, konnte die Aktie den Markt bis zum Januar 2024 schlagen:
Die Outperformance gegenüber den Indizes konnte das Unternehmen auch ohne eine Dividendenzahlung darlegen. Das erscheint auch sinnvoll, den wie bereits aufgezeigt, konnte das Unternehmen nur in dem letzten Geschäftsjahr ein Gewinn aufzeigen.
Die Eigenkapitalquote weist einen Wert von 35% auf. Das aktuelle KGV liegt bei einem Wert der utopisch ist. Das KGV sollte mit seinem Wert von 637, nicht ernst genommen werden. Da das Unternehmen in den letzten Jahren keinen Gewinn aufweisen konnte und nun dies des erste mal erreicht wurde.
Viel mehr sollte die Gewinnentwicklung im Auge behalten werden. Vor allem aber die Verschuldung und die Eigenkapitalquote.
Meinung
Durch das Update von Falcon kam es weltweit zu Problemen. In der Regel gibt es Versicherungen die ein Unternehmen auszahlen, wenn zum Beispiel die Produktion stoppt oder wie bei den Fluggesellschaften der Flugverkehr gezwungenermaßen ausgesetzt ist. Diese Ausfallversicherungen übernehmen dann die kosten des Unternehmens. In diesem Fall, könnte es sein, dass die Versicherung aber vielleicht nicht zahlen werden und CrowdStrike verklagen. Es wird wahrscheinlich dahingehend sein, dass CrowdStrike zur Kasse gebeten wird. Laut dem Handelsblatt könnte ein Schaden in der Höhe von bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar entstanden sein. Das wäre ein herber Rückschlag für das Unternehmen. Zu gleich muss man seine Kunden beruhigen und vor allem den Fehler im System ausbügeln. In diesem Fall sollte man sich als Aktionär die Frage stellen, ob es ein einmaliges Geschehen war oder es zukünftig zu weiteren Problemen führen könnte. Wer bei dem Unternehmen einsteigen möchte, sollte sich bewusst sein, dass es noch zu Zahlungen oder Klage wellen kommen kann. Der Kurs der Aktie könnte also weiter nach Süden wandern. Nichtsdestotrotz, wird das Unternehmen wenn es keine immensen Zahlungen tätigen muss weiter wachsen. Gerade deswegen, da es auch der Cybersicherheitsmarkt tun wird. Meiner Meinung nach bietet das Unternehmen viele interessante Leistungen an. Dennoch sollte man die Konkurrenz im Auge behalten.
Quellen
Cybersecurity: Marktdaten & -analyse | Statista (openathens.net)
IT-Panne: CrowdStrike-Panne könnte bis zu 1,5 Milliarden Dollar kosten (handelsblatt.com)