Die DHL Group ist einer der größten Logistiker und Postzusteller der Welt. Lange Zeit war dieses Unternehmen ein Staatsunternehmen mit dem Namen ,,Deutsche Bundespost“.
WKN: 555200 ISIN: DE0005552004 Symbol: DPSTF
Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Bonn und wird von dem CEO Tobias Meyer geleitet. Eine Besonderheit zeichnet das Unternehmen aufgrund seiner Vergangenheit noch heute aus. Der Bund hält noch 16,99% der Aktien durch die KFW als Institution. Da die Post auch heute noch als kritische Infrastruktur gilt, kann man diese Position des Bundes außerdem als ,,Mitspracherecht“ bewerten. Dennoch kann es auch dazu kommen, dass der Bund seine Position reduziert um andere Unternehmen zu finanzieren. So verkaufte der Bund Anfang dieses Jahre 50 Millionen Anteile und erzielt hierfür einen Erlös von 2,2 Milliarden Euro.
Die Aktionärsstruktur setzt sich wie folgt zusammen:
Geschäftsmodell
Das Unternehmen teilt seine Tätigkeiten in fünf operative Segmente auf. Express, Global Forwarding & Freight, Supply Chain, Ecommerce, Post und Pakete Deutschland.
Im operativen Express Segment versucht die DHL Group Dokumente und Pakete international so schnell wie möglich zu liefern. Das Hauptprodukt Time Definite International (TDI) ermöglicht es dem Unternehmen vorab durch definierten und standardisierten Laufzeit diese Ziele zu erreichen.
So gibt es Beispielsweise den Medical Express, dass Unternehmen hilft Kunden aus der Healthcare und Pharma Branche wichtige Waren kühl verpackt zu verschicken. Im Geschäftsjahr 2023 fanden 288 Millionen solche Sendungen statt. Laut eigenen Unternehmensangaben hat das Unternehmen einen Marktanteil von 43%. Der Express Versand, benötigt verständlicherweise, um agieren zu können viele Standorte und Flugzeuge. So fliegen 295 eigene Flugzeuge, mehr als 500 Flughäfen an. 116.000 Beschäftigte erbringen diese Dienstleistung für 3 Millionen Kunden weltweit.
Im Geschäftsbereich Global Forwarding und Freight bietet das Unternehmen Speditionslösungen an. Von der Luftfracht, bis zur Seefracht und dem Landverkehr. In mehr als 120 Ländern arbeiten 47.000 Mitarbeiter für 250.000 Kunden. 200 Freight Terminals stehen für die Beladung und Entladung zur Verfügung.
Die Supply Chain bietet den Kunden von der DHL Group Logistikdienstleistungen und Lieferkettenlösungen an. Es wird versucht die Komplexität zu reduzieren und den Kunden ein Mehrwert zu erbringen. Zu den Leistungen zählen unter anderem der Transport, die Logistik, E-Fulfillment, Omnichannel Lösungen, Retourenmanagement, Immobilienlösungen, Verpackungslösungen und vieles mehr. Sichergestellt wird diese Dienstleistung durch fortschrittliche Technologien. So werden in 91% der Standorten bereits digitale Lösungen genutzt. Hierzu zählen 6.000 kollaborative Roboter und 46.000 Smart Wearables. Unter Smart Wearables versteht man digitale Produkte die man tragen oder aufsetzen kann. Mit 188.000 Mitarbeiter ist dieser Bereich in mehr als 50 Ländern tätig. 8.500 Fahrzeuge stehen diesem Bereich zur Verfügung.
Im Bereich des Ecommerce bezeichnet der Postzusteller diesen als ,,nationalen Pakettransport und grenzüberschreitenden weniger zeitkritischen Service“ also anders als das herkömmliche Ecommerce Modell, an welches man sofort denkt. Egal ob das gewünschte Dokument oder Paket von B2B oder B2C geht, die DHL Group kümmert sich um die Zustellung. In mehr als 20 Ländern mit 28.500 Fahrzeuge sind 42.000 Mitarbeiter in diesem operativen Segment tätig.
Im letzten Geschäftsbereich Post& Paket Deutschland werden laut eigenen Angaben die Transportation, das sortieren und die Zustellung untergegliedert. Darüber hinaus werden weitere Services angeboten so zum Beispiel der Nachsendeantrag, das Postfach und die Paketstation. In der Briefzustellung merkt das Unternehmen von Jahr zu Jahr immer mehr an Rückgängen, da sich immer neue digitale Möglichkeiten anbieten Nachrichten zu übermitteln. In Deutschland arbeiten für diesen Bereich 187.000 Mitarbeiter. 25.000 Verkaufsstellen, 108.200 Briefkästen und 13.000 Paketstationen gehören zu Infrastruktur.
Der Markt
Die Paketsendungen sind in den letzten Jahren weltweit gestiegen.
In Ländern wie China und Indien sollte das Wachstum für Paketsendungen weiterhin zunehmen. Laut einem Artikel der Handelsblatt, soll auch zukünftig der Fokus auf Ländern in Afrika und Asien liegen. Die DHL Group möchte hier ihren Marktanteil ausbauen und wachsen.
Die Konkurrenz schläft nicht
Neben der DHL Group gibt es Weltweit viele weitere Logistikunternehmen und Unternehmen die im Post Geschäft tätig sind. Die größten Konkurrenten Stammen aus den Vereinigten Staaten. Hierbei handelt es sich um United Parcel Service oder kurz gesagt UPS und Fedex. Beide Unternehmen weisen einen Umsatz aus, den der DHL Group entspricht. Natürlich ist dabei zu beachten, dass bei beiden Unternehmen ebenfalls der Umsatz schwankt.
Die Deutsche Bahn wird ihren Logistik Bereich mit der DB Schenker an das Dänische Unternehmen DSV verkaufen. Die DHL Group hätte ebenfalls die Möglichkeit gehabt DB Schenker zu übernehmen. Der Ceo Tobias Meyer stellte jedoch klar, dass es kein Interesse an die Übernahme von DB Schenker gibt.
In Deutschland konnte die DHL Group ihre Marktposition bei dem Versand von Paketen und Briefen halten, auch für die Jahre 2023 und 2024 sollte dies keine Herausforderung darstellen. Das folgende Schaubild zeigt den Marktanteil von der Paketdiensten in Deutschland.
Die Kennzahlen
Seit 2022 werden eigene Aktien zurückgekauft. Das Rückkaufprogramm umfasst vier Tranchen. Im letzten Geschäftsjahr wurden 22 Millionen Aktien mit einem Wert von 925 Millionen Euro zurück erworben. Seit Beginn ergibt sich daraus eine Anzahl von 50 Millionen Aktien. Dafür wurden 1.940 Millionen Euro aufgewendet. Das Rückkaufprogramm wurde außerdem im Februar 2024 ausgeweitet. So sollen bis Ende 2025, insgesamt 130 Millionen Aktie zurückgekauft werden. Sodass der Rückkauf einen Wert von 4 Milliarden Euro entspricht.
Die Dividenden Zahlungen sahen in den letzten Jahren folgendermaßen aus:
Mit einem Free Cashflow von 2.942 Millionen Euro war die Ausschüttung der Dividenden gedeckt. Das Unternehmen versucht 40-60% des Konzernergebnis also den Gewinn an die Aktionäre auszuschütten. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei 4,8%.
Der Umsatz lag in dem letzten Geschäftsjahr bei 81.758 Millionen Euro, dass war -13,42% weniger als im Vorjahr hier lag der Umsatz bei 94.436 Millionen Euro. Der Grund dafür ist der Rückgang von Express Sendungen und die Nacheffekte der Corona Pandemie. In den letzten fünf Jahren konnte der Umsatz im Durchschnitt um 6,57% gesteigert werden.
Das Konzernergebnis ging ebenfalls zurück. Währenddessen dieser im Geschäftsjahr 2022 noch 5.359 Millionen Euro betrug, lag dieser im letzten Geschäftsjahr nur noch bei 3.677 Millionen Euro. Das ist ein prozentualer Rückgang von -31,39%. In den letzten fünf Jahren konnte der Gewinn im Durchschnitt um 16,85% gesteigert werden.
Die Kasse der DHL Group ist ebenfalls mit 3.790 Millionen Euro gefüllt. Die Gewinnrücklagen weisen einen Wert von 19.012 Millionen Euro auf.
Rating
Das Unternehmen wird von den unabhängigen Ratingagenturen Fitch und Moody’s bewertet. Das Rating befindet sich im guten oberen Mittelfeld. Wie zu erkennen ist, werden die Kriterien für die Bewertung der Agenturen etwas näher erläutert. Ein negatives Kriterium fällt dabei besonders auf. Der Rückgang des Briefgeschäftes. Wobei es verständlich ist, dass dieser traditionelle Geschäftsbereich schrumpft, da günstigere, schnellere Möglichkeiten und Methoden genutzt werden können. Es reißt der DHL Group kein Bein aus, da es nur ein Bestandteil von vielen ist.
Die Finanzkennzahlen
Die Eigenkapitalquote beläuft sich auf 34,3%. Im Zuge dessen liegt die Nettofinanzverschuldung bei 43,7%. Dies stellt einen soliden Wert da, auch wenn diese zum Geschäftsjahr 2022 gestiegen ist.
Das KGV liegt bei einem Wert von 12. In den letzten fünf Jahren lag dieser Wert bei 13.
Ein Funfact
Im Gegensatz zu den meist anderen Dax Unternehmen ist die Hauptversammlung der DHL Group wieder in Bonn. Die meisten anderen Dax Unternehmen haben nach der Corona Pandemie die Digitale Hauptversammlung beibehalten. Ich finde es persönlich schade, da sich der Vorstand vor Fragen der einzelnen Aktionäre, sei es Privat oder Institutionell ,,drücken“ kann.
Quellen:
Bund verkauft Post-Aktien für mehr als zwei Milliarden Euro | tagesschau.de
IR Download Center – DHL Group
Deutsche Post: DHL will Umsatzschwund mit neuer Wachstumsstrategie stoppen (handelsblatt.com)