Das wertvollste Unternehmen Deutschlands: SAP

Erneut wünschte sich ein Leser meines Blogs eine Analyse zu einem Unternehmen, welches ihn interessiert. Des letzte Mal war es die Deutsche Telekom. Jetzt ist es SAP. Ich persönlich habe mich bislang mit dem Schwergewicht des Dax nicht befasst. Daher freue ich mich einen Einblick in das Softwareunternehmen zu erhalten.

Das Unternehmen

SAP wurde 1972 von Dietmar Hopp, Claus Wellenreuther, Hans-Werner Hector, Klaus Tschira und Hasso Plattner gegründet. Der Hauptsitz ist in Walldorf, Baden-Württemberg, Deutschland. SAP steht für System, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung und wurde während der Zeit in SAP verkürzt. Der aktuelle CEO ist Christian Klein. Herr Klein arbeitet seit 1999 für das Unternehmen und gilt als einer der jüngsten Dax Vorstände Deutschlands. Seit 2018 ist er ein Vorstandsmitglied. Seiner Biografie zufolge kann er ein Diplom in internationaler Betriebswirtschaftslehre vorweisen, welches er an der dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim absolvierte.

Die Aktie

Auch dieses Jahr war SAP erneut ein wesentlicher Treiber des Dax. Gelistet ist die Aktie in Berlin, Frankfurt und Stuttgart. Ebenfalls notiert ist die Aktie an der New York Stock Exchange als ADR.

WKN: 716460 ISIN: DE0007164600 Symbol: SAPGF

SAP Aktienchart
Quelle: Google

Das Geschäftsmodell

Das Unternehmen bietet folgende Lösungen und Software an: Enterprise Resource-Management-Anwendungen, Anwendungen für Lieferkettenmanagement, Beschaffungssoftware, Software für Reise- und Reisekostenmanagement und Enterprise-Resource-Planning-Software.

Im Grunde genommen handelt es sich hier um Softwarelösungen die weltweit von Unternehmen genutzt werden. Die die alltäglichen Geschäfte ermöglichen und erleichtern. Darüber hinaus bietet SAP mittlerweile KI wie auch Cloudlösungen an.

SAP verdient als Unternehmen Geld durch Softwarelizenzen und Gebühreneinnahmen der Cloudlösungen. Weitere Einnahmequellen sind Schulungen und Beratungen die das Unternehmen für seine Kunden durchführt.

Mit 25.000 Partnern arbeitet SAP weltweit zusammen um seine Software und Lösungen voranzutreiben.

SAP BTP

Ein wesentlicher Bestandteil der Produktpalette von SAP ist die Business Technology Platform (BTP). Diese Plattform umfasst Möglichkeiten wie Integration, Analyse, Datenqualität und Prozessautomatisierung. Auf dieser Plattform werden für Kunden und Partnern Lösungen erstellt, erweitert und integriert. Darüber hinaus werden Unternehmensdaten verwaltet. Die Plattform gilt außerdem als zentrale Stelle für SAP Busines-AI-Technologie. SAP BTP stellt das Fundament aller Unternehmensanwendungen dar.

Grow und Rise with SAP

Grow with SAP beinhaltet ein Paketproduktangebot welches speziell für mittelständische Unternehmen geschneidert wurde. Dabei zielt dieses Paketangebot darauf ab das bislang keine anderen Lösungen von SAP genutzt wurden. Dabei werden laut SAP Best-Practice-Ansätze für jeweilige die Branche angeboten, für die es benötigt wird. Das Ziel ist es, dass das Unternehmen weiter wachsen kann ohne Steuerungen und bereits existierende Geschäftsfelder komplexer zu gestalten. Dabei sollen Skaleneffekte und Kosten Reduktionen eintreten, die das Unternehmen effizienter aufstellen.

Rise with SAP stellt die Möglichkeit für Unternehmen dar, ihre Transformation voranzuschreiten. Die Kunden von SAP werden dabei unterstützt die vorhandenen Daten in die Cloud zu implementieren und die Digitalisierung schneller voranzutreiben. Sowohl Bestandskunden von SAP die bereits andere Anwendungen nutzen, wie auch Neukunden die ihre Transformation umsetzen möchten, können auf dieses Produktangebot zurückgreifen. Ziel von Rise with SAP ist es die Produktivität zu steigern und Kosten zu reduzieren, indem Prozesse automatisiert werden. Die Kunden können dann auf eigene oder auf die Rechenzentren von SAP zurückgreifen.

Konkurrenz

In direkter Konkurrenz zu SAP steht Salesforce. Das Unternehmen hat ein identisches Geschäftsmodell. So bietet Salesforce ebenfalls Cloud- und Softwarelösungen an. Diese Lösungen können jedem Unternehmen in jeder Größenklasse angeboten werden. So können die 150.00 Kunden von Verknüpfungen und Effizienz Steigerungen durch Salesforce und dessen Produkten profitieren. Hierbei spricht man auch von Customer Relationship Management (CRM).

So gibt es Beispielweise sechs verschiedene Cloudarten die einen jeweiligen Zweck verfolgen.

  1. Sales Cloud
  2. Service Cloud
  3. Marketing Cloud
  4. Commerce Cloud
  5. Experience Cloud
  6. Analytics Cloud
Umsatz von Salesforce seit 2001 bis 2024
Quelle Statista

Der Umsatz von Salesforce betrug im letzten Geschäftsjahr 34.857 Milliarden US-Dollar.

Die weitere Grafik zeigt den Marktanteil des CRM in welchem Salesforce stark vertreten ist. SAP kann einen schlechteren Marktanteil aufweisen:

Marktanteile der CRM Software gemessen am Umsatz.
Quelle: Statista

Im Software as a Service Segment hängt SAP dennoch Salesforce hinterher, währenddessen Microsoft verständlicherweise führend in diesem Bereich ist:

Marktanteile der führenden Unternehmen am Umsatz Software as a Serviceweltweit bis 2022
Quelle: Statista

Wenn man ein Investment in SAP beabsichtigt, dann sollte man sich ebenfalls Salesforce genauer anschauen. Gerade das Cloudpotenzial und Wachstum bei Salesforce ist sehr hoch.

Das Rating

Moody’s und S&P bewerten SAP positiv. Moody’s vergab ein Rating von A2, S&P vergab ein Rating von A+. Damit ist das Technologieunternehmen im oberen mittleren Investmentgrade einzustufen und weist eine gute Bonität auf.

Die Kennzahlen

Ein essenzieller Bestandteil von Technologie- und Pharmaunternehmen ist die Forschung und Entwicklung. Auch im letzten Geschäftsjahr flossen 20,3% des Umsatzes in diesem Bereich. 36.444 Mitarbeiter arbeiteten für die Zukunft.

Ausgaben der Forschung und Entwicklung in Millionen Euro. Im Geschäftsjahr lagen diese bei 6.324 Milliarden Euro.
Quelle: SAP

6.324 Milliarden Euro gab das Unternehmen für diesen Bereich im Jahr 2023 aus.

Der Umsatz setze sich im letzten Geschäftsjahr wie folgt zusammen:

Umsatzerlöse von SAP
Quelle: SAP

Der Umsatz lag somit bei 31.207 Milliarden Euro und konnte die letzten fünf Jahre um durchschnittlich 4,91% gesteigert werden. 14.004 Milliarden Euro des Umsatzes entfallen auf die EMEA Region. Weitere 12.762 Milliarden Euro entfallen auf die Vereinigten Staaten. Währenddessen sich die restlichen 4.441 Milliarden Euro auf die Asiatischen und im Pazifik befindlichen Regionen aufteilen. Ein wesentlicher Bestandteil des Umsatzes ist der Cloudbereich. Dieser gilt vor allem als Treiber des Umsatzes. Dieser konnte um 20% im Gegensatz zum Vorjahr gesteigert werden.

Prozentuale Veränderung der Clouderlöse der letzten fünf Jahre
Quelle: SAP

Das operative Segment des Software-Support hingegen verzeichnete einen Umsatzrückgang. Das Unternehmen begründet den Rückgang mit der Umstellung der Kunden zur Cloud hin.

Umsätze der letzten fünf Jahre des Software-Support und der Cloud
Quelle: SAP

Anders als bei dem Umsatz konnte der Gewinn in den letzten fünf Jahren um 30,13% gesteigert werden. Das Ergebnis 2023 betrug 6.140 Milliarden Euro.

Die operative Marge konnte 2023 einen Wert von 18,5% aufweisen. Damit weist diese einen unterdurchschnittlichen Wert der letzten Jahre auf.

Der Free Cashflow konnte zum Geschäftsjahr 2022 gesteigert werden. Währenddessen dieser 2022 4.388 Milliarden Euro betrug. Lag dieser 2023 bei 5.093 Milliarden Euro.

Mit einem Wert von 7.755 Milliarden Euro war der größte Anteil der Verschuldung durch Anleihen (7.731 Milliarden Euro) aufgenommen worden. Abzüglich der Nettoliquidität weist das Unternehmen keine Nettoverschuldung auf. Im Geschäftsjahr 2022 lag diese bei 4.210 Milliarden Euro.

Die Liquidität des gesamten Konzerns weist einen Bestand von 11.275 Milliarden Euro auf.

Die Gewinnrücklagen des Unternehmen verzeichneten einen Wert von 42.457 Milliarden Euro.

Im Mai 2023 kündigte SAP ein Aktienrückkaufprogramm an. Dieses soll bis Ende 2025 durchgeführt werden. Das Volumen beträgt 5 Milliarden Euro. Bis Ende 2023 kaufte SAP 7.563.796 Aktien zurück. Der Durchschnittspreis lag bei 125,49€. Umgerechnet waren dies 949 Millionen Euro. Der Kurs hat sich in den letzten Monaten weiterhin positiv entwickelt. Das Aktienrückkaufprogramm ist damit deutlich teurer geworden.

Ende 2023 beschäftigte das Unternehmen 107.000 Mitarbeiter.

Die Finanzkennzahlen

Die Dividendenpolitik seitens des Unternehmens sieht es vor mindestens 40% des Gewinns an die Aktionäre auszuschütten. Die letzte Ausschüttung erfolgt im Mai 2024 mit einer Dividende von 2,20€ pro Aktie. Diese Ausschüttung kostete dem Unternehmen 2.395 Milliarden Euro. Bei einem aktuellen Kurs von 234,60€ (Stand 04.12.2024) beträgt die Dividendenrendite 0,94%. Die Dividende wird seit 14 Jahren erhöht. Seit 30 Jahren erfolgte keine Senkung mehr.

Die Eigenkapitalquote konnte sich in den letzten fünf Jahren deutlich verbessern. Folgende Grafik veranschaulicht die Steigerung:

Eigenkapitalquote der letzten fünf Jahre
Quelle: SAP

Mit einem KGV von 44,6 ist das Unternehmen nicht günstig bewertet. Das KBV ist mit 6,4 ebenfalls sportlich.

Die Umsatzrendite lag 2023 bei 19,68%.

Weiteres Wissenswertes

Patente kann das Unternehmen auch vorweisen. Im letzten Geschäftsjahr waren weltweit 13.000 Patente validiert.

Quellen

Integrierter Bericht der SAP 2023

SAP – Wikipedia

SAP SE (SAP) Stock Price, News, Quote & History – Yahoo Finance

Der CRM-Softwarespezialist Salesforce | Statista

Dividende von SAP im Dezember 2024

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