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Carnival, wendet sich nun das Blatt?

Während Corona hat das Unternehmen mit den bekannten Marke wie Aida oder Costa gelitten. Wenn man den fünf Jahreschart betrachtet, ist es auch am Aktienkursverlauf zusehen.

Chart von Carnival
Quelle: Google

In diesem Jahr jedoch meldete das Unternehmen Rekordzahlen bei Buchungen für die Kreuzfahrten. Vielleicht ist nach der schlechten Zeit bei dem Unternehmen wieder Musik im Spiel.

Das Unternehmen

Das Unternehmen wurde im Jahr 1972 gegründet. Der Hauptsitz befindet sich in Miami Florida. Durch die Zusammenschlüsse mehrere Unternehmen wie P&O Princess Cruises PLC entstand Carnival PLC. Das Unternehmen weißt ein Dual Listing auf. Das bedeutet, dass die Aktien einmal an der New York Stock Exange gehandelt werden und in Panama gelistet sind. Zusätzlich ist die zweite Registrierung an der Londoner Börse. Das Unternehmen hat den Sitz in South Hampton. Ein Dual Listing bietet einem Unternehmen die Möglichkeit mehr Geld von Investoren einzusammeln. Zusätzlich kann das Unternehmen auch von Steuervorteilen profitieren.

Das Unternehmen ist für seine Kreuzfahrtschiffe bekannt. Insgesamt zählen zur Flotte rund 92 Schiffe. Hier ein Ausschnitt:

Marken von Carnival
Quelle: Statista

Alle genannten Marken in dem Diagramm gehören zur Carnival Corporation. Carnival hatte im Jahr 2023 12 Millionen Gäste an Bord. Im Gegensatz dazu kam Royal Caribbean Cruises nur auf 7.646 Millionen Passagiere. Carnival ist unangefochten der Marktführer in der Kreuzfahrtbranche, mit der Anzahl der Kreuzfahrtschiffen und mit der Anzahl der Gästen übertrifft das Unternehmen alle anderen Konkurrenten.

Laut des Unternehmen ist 2024 ein Rekord Jahr. Da die Buchungen der Gäste höher sind, als noch vor Corona. Das Geschäft von Carnival ist sehr Kapital intensiv. Der Kaufpreis der Schiffe liegt im dreistelligen Millionen Bereich. Die Schiffe werden bis zu 30 Jahre genutzt und abgeschrieben. Die Schifffahrt hat für Carnival einen Vorteil, denn das Unternehmen kann unter anderer Flagge fahren. Das bedeutet, dass das Unternehmen seine Schiffe in einem Land registrieren kann, bei dem die Kosten nicht so hoch sind. Wie zum Beispiel die Kosten für Mitarbeiter oder Steuern.

Das Geschäftsmodell

Das Geschäftsmodell möchte ich anhand von AIDA näher bringen. Ich selber bin noch nicht mit einem Kreuzfahrtschiff verreist. Sodass ich meine Quelle aus Erzählungen oder dem Internet wiedergebe.

AIDA besitzt momentan rund 11 Schiffe. Für AIDA ist es sehr wichtig, dass die Kabinen bei einer Kreuzfahrt voll ausgebucht sind. Es ist besser, dass eine Kabine für einen günstigen Preis verkauft wird, als wenn sie leer ist. Die Schiffe sind für die jeweiligen Regionen der Welt angepasst. Es kann also durch aus sein, dass die Schiffe in Asien anders aufgebaut sind als die in Europa. Es wird versucht auf die Bedürfnisse der Konsumenten einzugehen. Apropos Konsument, für das konsumieren und identifizieren benötigt man eine Bordkarte die auch als Zahlungsmittel dient. Durch die bequeme und schnelle Zahlung verlieren die Fahrgäste schnell den Überblick, wie hoch ihre Rechnung am Ende der Reise ist. AIDA, wie auch die anderen Marken nehmen also zusätzlich Geld für das ,,Onboard shopping“ ein. Das lässt sich auch anhand der Umsätzen sehen:

Umsatz Carnival 2021 -2023
Quelle: Carnival Corp & plc

Das ,,Onboard shopping“ beinhaltet verschiedene Produkte, Güter und Services. Dieser Geschäftsbereich macht 34% des Gesamtumsatzes aus. Die Tage auf See unterstützen den Verkauf. Die Shops sind auf den See Tagen Duty Free, was einen weiteren Vorteil für das Unternehmen und den Konsumenten darstellt. Des Weiteren können die auf See uneingeschränkt Glückspiele anbieten. Alles in allem wird das Gehirn, jedes einzelnen Fahrgast mit Konsumangeboten überflutet. AIDA wie auch die anderen Marken werben mit einer unvergesslichen Reise. Ich finde es persönlich sehr interessant, da die meisten Urlauber beim Urlaub machen nicht auf ihren Geldbeutel achten. Sie geben gerne mehr Geld aus. Gerade diese Aspekt spielt Carnival wie auch andere Unternehmen in der Reisebranche in die Karten.

Die Verschuldung

Mir ist es wichtig, dass wir einen Blick auf die Verschuldung werfen. Corona hat dafür gesorgt, dass keine Schiffe auf hoher See waren. Der Geschäftsbetrieb war eingestellt. Das kostete das Unternehmen sehr viel Geld, wofür es schlussendlich Kreditmittel aufnehmen musste. So beläuft sich die langfristige Verschuldung des Unternehmens immer noch auf 28.483 Milliarden US- Dollar. Betrachtet man die langfristige Verschuldung des Unternehmen vor Corona, also im Geschäftsjahr 2019, so lagen diese bei 9.675 Milliarden US-Dollar. In meinen Augen ist das Unternehmen immer noch sehr stark verschuldet. Dennoch konnten im Geschäftsjahr 2023 die Schulden weiter reduziert werden. Darüber hinaus konnte das Unternehmen sich 5 Milliarden US-Dollar als freies Geld beiseite legen. Carnival weist dennoch ein schlechtes Rating von B2 auf, was bei Moody’s Ratings als Hoch Spekulativ angesehen wird. In Anbetracht dessen sind auch die Zinssätze der jeweiligen Anleihen hoch. Die Zinssätze liegen hier bei 5,8% – 10,5%. Das Unternehmen sollte dringend die Schuldenlast reduzieren um zusätzlich keine hohen Zinszahlungen leisten zu müssen. In 2024 werden 2,089 Milliarden US_ Dollar fällig, die getilgt werden müssen. Erst ab 2027 liegt die Fälligkeit höher. Bei 6,288 Milliarden. Ich denke das Management hat die Reduzierung der Schulden im griff.

2021 und 2022 veranlasste Carnival Kapitalerhöhungen und sammelte somit 996 Millionen sowie 1,2 Milliarden US-Dollar ein. Der Free Cashflow war in 2023 des erste mal seit Corona wieder positiv mit 997 Millionen US-Dollar.

Fazit

Carnival Corp und plc könnte sich als Unternehmen gut entwickeln. Nach Corona könnte das Unternehmen in den kommenden Jahren seine Schulden tilgen und wieder an alter Stärke gewinnen. Es dürften jedoch keine unvorhersehbare Ereignisse eintreten die Geld kosten. Das Management sollte ebenfalls großen Wert darauf legen keine weiteren immensen Schulden aufzunehmen. Außerdem darf natürlich nicht die Qualität der einzelnen Erlebnissen, der jeweiligen Marken leiden, um die Margen zu erhöhen. Die Herausforderungen werden weiterhin nicht einfach zu bewältigen sein. Dennoch denke ich das der Ceo Josh Weinstein dem gewachsen ist. Josh Weinstein arbeitet seit 20 Jahren bei Carnival, er war bereits in verschiedenen Schlüsselrollen tätig. Er sollte also das Unternehmen recht gut kennen, sodass er seine Erfahrungen gut nutzen kann. Für mich ist das Risiko mittlerweile geringer geworden. Ich kann mir ein Investment für das Echtgeld Depot durchaus vorstellen. Dennoch würde ich erst einmal klein anfangen mit einem Sparplan.

Quellen:

How Royal Caribbean And Carnival Made A Comeback (youtube.com)

Carnival Aktie: Hohe Nachfrage nach Kreuzfahrten bei AIDA & Co auch 2024! Die Aktie unter der Lupe. (youtube.com)

Carnival Corporation & plc – Wikipedia

Die Insider: AIDA – Die geheimen Strategien des Kreuzfahrt-Giganten | ZDFinfo Doku (youtube.com)

Investor Overview | Carnival Corporation & plc

Carnival Corporation & plc (CCL) Stock Price, News, Quote & History – Yahoo Finance

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