Bereits in den Corona Jahren habe ich mir das Unternehmen angeschaut. Damals dachte ich mir, die Aktie von Carl Zeiss Meditec sei zu gut gelaufen um einzusteigen. Sie war ebenfalls zu teuer bewertet. Seit dem habe ich das Unternehmen aus dem Auge verloren. Bis vor ein paar Wochen, als ich ein Artikel über die Chipindustrie und deren Ausrüster wie ASML und eben Carl Zeiss Meditec las. Ich schaute mir das Unternehmen erneut an und dachte mir auf den ersten Blick, diese Aktie muss eigentlich unterbewertet sein. Es hat dazu geführt, dass ich dieses spannende Unternehmen des erste mal genauer unter die Lupe genommen habe.
WKN: 531370 ISIN: DE0005313704 Symbol: CZMWF
Carl Zeiss Meditec ist im MDax, sowie im TecDax gelistet. Es ist in der optischen und optoelektronischen Industrie tätig.
Die Konzernstruktur
Das Unternehmen hat weitere Sitze sowie Tochterfirmen in Deutschland, Frankreich, Spanien, den Vereinigten Staaten, Japan und China. Weltweit weist das Unternehmen 60 Vertriebs- und Servicestandorte auf. Weitere 30 Standorte werden für die Produktion genutzt.
Das Geschäftsmodell
Ziel der Carl Zeiss Meditec ist es, die Weiterentwicklungen voranzutreiben in ihren zwei Geschäftsfeldern der Augenheilkunde wie der Mikrochirurgie. Außerdem versucht das Unternehmen Ärzte und Ärztinnen, sowie für Patienten und Patientinnen Lösungen zu bieten, die all umfänglich sind.
Ein Beispiel hier für ist das Zeiss Medical Ecosystem. Dieses beinhaltet eine integrierte Cloud die Daten speichert. Mit mobilen und stationären Endgeräten kann man jederzeit auf diese Daten zu greifen. Des Weiteren sind in diesem Ecosystem auch weitere Geräte und Softwareanwendungen integriert. Das Zeiss Medical Ecosystem beinhaltet darüber hinaus auch weitere Verbrauchsmaterialien und Dienstleistungen der Carl Zeiss Meditec Gruppe. Der Kunde erhält somit alles aus einer Hand. Es schützt das Unternehmen vor Kontrahenten die sich Anteile an Ihrem Ökosystem verschaffen möchten.
In der Augenheilkunde besitzt das Unternehmen laut eigenen Angaben einen Marktanteil von 11%. Das Marktvolumen belief sich im letzten Jahr bei 45,1 Milliarden Euro. Damit gehört Carl Zeiss zur Nummer zwei im Bereich der Augenheilkunde nachdem Unternehmen Alcon, das Unternehmen aus den Vereinigten Staaten mit dem größten Marktanteil.
Die Mikrochirurgie weist ein Marktvolumen von 0,7 Milliarden Euro auf. Carl Zeiss Meditec kann hier mit einem Marktanteil von 50% alle anderen Unternehmen im Schatten stehen lassen.
In beiden Bereichen wurde in den letzten Jahren weitere Unternehmen aufgekauft, damit die zukünftige Weiterentwicklung garantiert ist.
Die Zahlen
Der Umsatz von Carl Zeiss Meditec betrug im letzten Geschäftsjahr 2.089,3 Millionen Euro. Aufgeteilt in die zwei Geschäftsbereiche sieht es folgendermaßen aus:
Der Umsatz nach Regionen teilt sich folgendermaßen auf:
EMEA steht hierbei für Europa und APAC definiert Länder wie China, Indien und Südkorea. Hierbei handelt es sich um den Asiatischen Raum.
Der Umsatz konnte in den letzten fünf Jahren um durchschnittlich 10,82 % gesteigert werden.
Die Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
Insgesamt belaufen sich die Verbindlichkeiten auf einen Wert von 860.021 Millionen Euro.
Der Gewinn konnte in den letzten fünf Jahren um durchschnittlich 23,84% gesteigert werden. Im Geschäftsjahr 2023 betrug der Gewinn 292.009 Millionen Euro.
Der Free Cashflow betrug 186,8 Millionen Euro. Die Dividende in Höhe von 1,10€ pro Aktie konnte bei einer Aktienanzahl von 89.440.570 mit einem Betrag von 98.384.627 Euro durch den Free Cashflow bezahlt werden.
Mit einem Kassenbestand von 10,1 Millionen Euro, sowie eine Kapital- und Gewinnrücklage von jeweils 620.137 Millionen und 1.405.905 Millionen Euro ist das Unternehmen in einer günstigen Lage. Auch schwierige Zeiten könnten einen gewissen Zeitraum überbrückt werden. Sei es durch niedrige Auftragsbestände oder Verteuerungen der Materialien.
Forschung und Entwicklung: Ein wichtiger Bestandteil des Unternehmens
Im letzten Geschäftsjahr investierte Carl Zeiss Meditec 16,7% ihres Umsatzes für die Forschung und Entwicklung. Dies ist für das Unternehmen sehr wichtig, damit die zukünftigen Einnahmen und Innovationen gesichert sind. In diesem Bereich beschäftigt das Unternehmen 23% seiner Belegschaft. In Zahlen sind es 1.110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von insgesamt 4.823 Beschäftigten im ganzen Unternehmen.
Des Weiteren kann Carl Zeiss Meditec mehr als 900 Patente sowie 194 Markenrechte vorweisen. Die Markenrechte beinhalten Logos, Slogans, Bilder, Produkte und weitere Merkmale. Hier ein Foto von dem weiterentwickelten Zeiss Pentero 800 S:
Die Finanzkennzahlen
Die bereits genannten Kapitalrücklagen sowie die Kassenbestände führen dazu, dass die Eigenkapitalquote bei einem Wert von 71,6% liegt. Dies ist für ein Unternehmen in der Gesundheitsbranche nichts ungewöhnliches. Unternehmen wie Stryker (46%) und Alcon (70%) weisen identische gute Werte auf. Auch in den letzten Jahren lag die Eigenkapitalquote bei 60-70%
Das aktuelle KGV beläuft sich auf 18,96. In den letzten fünf Jahren lag dieses bei 50,4.
Bei der Dividendenpolitik versucht das Unternehmen jedes Geschäftsjahr max. 1/3 des Konzernergebnisses auszuschütten. In den letzten zwei Jahren betrug die Dividenden pro Aktie 1,10€. Eine Steigerungen sowie keine Senkungen lag somit in den letzten zwei Jahren nicht vor. Als Einkommensinvestor sollte man auf die kontinuierliche Ausschüttung der Dividende nicht setzen. Da hier seitens des Unternehmens, keine Dividendenpolitik wie bei US-Amerikanischen Titeln geführt wird.